Kinderhaus Arche
Aus zwei mach eins – und das gelingt am besten zu dritt. So lässt sich zusammenfassen, was in Kirchheim am Neckar mit dem Bau des Kinderhauses Arche gelungen ist.
Vertrauen als Basis des Erfolgs
Eines hat dabei immer die Arbeit in der Kinderbetreuung geprägt: Ein sehr gutes und mit einer sehr engen Abstimmung verbundenes Miteinander zwischen den beiden kirchlichen Trägern und der bürgerlichen Gemeinde, was letztlich dazu geführt hat, dass in allen Einrichtungen dieselben Angebote, dieselben Standards und dieselben Gebühren anzutreffen waren – ein klares Plus für die Eltern in der Gemeinde. Und eine wichtige Voraussetzung dafür, dieses besondere Kinderhaus im Eigentum der Gemeinde unter gemeinsamer Trägerschaft der evangelischen und katholischen Kirche erfolgreich auf den Weg zu bringen.
Gegenseitiges Vertrauen und ein gemeinsames Ziel – das waren die wesentlichen Faktoren, die zum Gelingen des Kinderhauses Arche beigetragen haben. Denn schon sehr schnell war klar, dass beide, sehr in die Jahre gekommenen kirchlichen Kindergärten nur mit einem erheblichen finanziellen Aufwand saniert und an die heutigen Bedürfnisse der Kinderbetreuung, insbesondere der Ganztages- und der Kleinkindbetreuung, angepasst werden können. Und genauso schnell hat sich gezeigt, dass ein einzelner Neubau wohl bei den Investitions- als auch bei den Betriebskosten deutlich günstiger ist.
Überzeugende Fakten – überzeugte Gremien
Und interessanter Weise waren von Anfang an alle drei beteiligten Gremien (evangelischer und katholischer Kirchengemeinderat sowie der bürgerliche Gemeinderat) nicht nur für diese Idee offen, sondern sehr schnell von den Vorzügen überzeugt. Ein gemeinsamer Ausschuss wurde gegründet, der alle wesentlichen Punkte beraten und abgestimmt hat und so gelang es, in bestem beiderseitigen Einvernehmen, unter Einbeziehung der Gremien auf allen Ebenen ein vorbildliches bauliches, pädagogisches und finanzielles Konzept für das Kinderhaus Arche zu entwickeln und gleichzeitig wurde der bestehende Vertrag zwischen der Gemeinde Kirchheim am Neckar und den beiden Kirchengemeinden auf die neue, ungewöhnliche Situation angepasst.
Auch im Betrieb enge Kooperation
Was sich beim Bau und der Konzeptionierung bewährt hat, seit der Inbetriebnahme des kirchlichen Kinderhauses Arche im Beisein von Staatssekretärin Marion von Wartenberg im April 2015, wird in der täglichen Arbeit fortgesetzt: Die enge Abstimmung auf allen Ebenen. Zum einen in einem institutionalisierten gemeinsamen Ausschuss, der wesentliche Themen von Finanzen über Personal bis hin zu pädagogischen Fragen nicht nur für das gemeinsame Kinderhaus, sondern auch zur besseren Abstimmung des Angebots auch für das kommunale Kinderhaus erörtert und für die entscheidenden Gremien vorberät. Außerdem gibt es regelmäßige Dienstbesprechungen und Abstimmungsgespräche, wo immer dies notwendig ist, um im Alltag die Arbeit der beiden Kinderhäuser so aufeinander abzustimmen, dass keine Konkurrenzsituation, sondern ein Miteinander entsteht und die Eltern so bei der Anmeldung ihrer Kinder eine hervorragende Auswahl treffen können, die sich nicht an inhaltlichen oder gar qualitativen Argumenten orientieren muss.
Regelmäßige Besprechungen der beiden Pfarrer mit Bürgermeister und Verwaltung runden den Informations- und Erfahrungsaustausch ebenso ab wie regelmäßige, informelle Treffen der politischen Gremien, auch zur Vorbereitung weiterer Entwicklungen erwiesen hat.
Ein Kinderhaus als Baustein der Gemeindeentwicklung
Bei allen bereits genannten Faktoren dürfen zwei Aspekte nicht außer Acht gelassen werden, die bei der Konzipierung des mitten im Ortskern stehenden kirchlichen Kinderhauses eine bedeutende Rolle gespielt haben: Zum einen die Tatsache, dass das Kinderhaus einen wesentlichen Baustein im Rahmen der Ortskernsanierung und zur Aufwertung des Ortskerns als Wohnstandort mit einem attraktiven Umfeld gespielt hat. Dies ist ebenso bedeutend wie die Tatsache, dass das Kinderhaus gemeinsam mit den weiteren Angeboten, die über das gemeinsame Familienzentrum zur Verfügung gestellt werden (Sprachförderung, Familienarbeit, Sozialarbeit und vieles mehr) eine tragende Rolle bei der Integration der Mitbürgerinnen und Mitbürger mit Migrationshintergrund spielt.